Unterschriftenaktion: Jugend gegen Atom

“Hurra wir leben noch" - Bericht aus der Plattform News 2/1995

Unter diesem Motto wurde Ende September von der PLAGE eine Unterschriftenaktion gegen Atomkraft - speziell für Kinder und Jugendliche - ins Leben gerufen. Peter Machart, Jugendreferent der PLATTFORM und selbst noch Schüler, ist der Initiator. Anfangs richtete sich die Aktion an die Kinder und Jugendanwaltschaft Salzburg (u.a. mit der Bitte, sich für die vermehrte Aufklärungsarbeit an Schulen und Jugendeinrichtungen einzusetzen und Lobbying bei Politikern zu betreiben). Obwohl erst 300, hauptsächlich an einer Schule gesammelte, Unterschriften zusammengekommen waren, erklärte der Jugendanwalt sich bereit, Kinder und Jugendliche in Anti-Atom-Angelegenheiten zu vertreten. Dr. Paul Arzt begründete dies u.a. damit, daß ihm die bereits gesammelten Unterschriften schon genügen würden, um zu sehen, daß diese Thematik für Kinder und Jugendliche (lebens-)wichtig ist.

Am 28.10.1994 wurden die Unterschriften in Anwesenheit eines Reporters von Radio Untersberg übergeben. Arzt erklärte hierbei, daß die Kinder und Jugendanwaltschaft zwar keine politischen Entscheidungen treffen könne, sie aber u.a. in Form der Förderung von Aufklärungsarbeit an Schulen und Jugendeinrichtungen bzw. durch Lobbying bei zuständigen Stellen einen Beitrag zu diesem wichtigen Thema leisten wolle. Weiters möchte Arzt, von Salzburg ausgehend, andere Kinder und Jugendanwaltschaften, eventuell auch über die österreichische Grenze hinaus, zur Unterstützung gewinnen. Mit deren Hilfe könnten die Forderungen auch bei internationalen Organisationen und in anderen Staaten geltend gemacht werden. Somit war die Salzburger Unterschriftenaktion bereits ein erster Erfolg.

Da die in Salzburg durchgeführte Aktion schon so erfolgreich war, entstand die Idee, „Jugend gegen Atom“ nun auf ganz Österreich auszudehnen. Die Unterzeichner richten sich hierbei direkt an die österreichische Bundesregierung, wobei der Grundgedanke dieser Aktion, dem der Vorangegangenen gleicht: Politiker und Bevölkerung gleichsam wachzurütteln und ihnen bewußt zu machen, daß sie mit ihrem jetzigen Handeln die Zukunft der kommenden Generationen entweder gefährden oder aber lebenswert machen können. Wenn darüber hinaus auch noch der eine oder anderer Forderungspunkt verwirklicht werden kann, so wäre daß ein zusätzlicher Erfolg.

Vor kurzem wurde die “magische” 1000-Unterschriften-Grenze überschritten und mittlerweile geht‘s schon im rasanten Tempo auf die 1500 zu. Dies wurde nur durch die Mithilfe vieler engagierter Personen möglich, denen Peter Machart auf diesem Weg seinen Dank aussprechen möchte. Bleibt zu hoffen, daß diese Aktion auch weiterhin so viel Unterstützung findet.